Der Kreisvorstand des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes hatte, durch Vermittlung des CDU Ortsvorsitzenden Dirk Aufderheide aus Ennigerloh, den heimischen Bundestagsabgeordneten Reinhold Sendker (Westkirchen) zu einem offenen Dialog eingeladen. Zur Diskussionsrunde im Hotel Mersch in Warendorf benannten die Vorstandsmitglieder Martina Mersch, Heiko Weitenberg (Ennigerloh), Michael Mersbäumer (Ostbevern) sowie Olaf Kerssen (Tecklenburg) einen ganzen Strauß von Zukunftsthemen.
(v.l.) Olaf Kerssen, Martina Mersch, Reinhold Sendker, Heiko Weitenberg, Michael Mersbäumer und Dirk Aufderheide Im Mittelpunkt dabei immer wieder die geäußerte Sorge um Wettbewerbsnachteile. So beim dringend erforderlichen Breitbandausbau in der ländlichen Region. Das müsse nun endlich angepackt werden, so Heiko Weitenberg. Reinhold Sendker gab dazu einen Sachstandsbericht und wies hin auf die bemerkenswerte Breitbandförderung des Bundes, für die er sich massiv eingesetzt habe. Ein weiteres großes Thema waren Arbeitszeitgesetz und Ausbildung. Martina Mersch brach eine Lanze für die duale Ausbildung. Es sei schon eine kritische Entwicklung, dass immer mehr Schulabsolventen in ein Studium drängten und Ausbildungsstellen in Handel und Handwerk nicht mehr besetzt werden könnten. Sendker, der vor seiner Abgeordnetentätigkeit selbst als Lehrer am Berufskolleg unterrichtet hatte, stimmte dem zu und erklärte, man sei dabei, ein Modell zu schaffen, höhere Berufsabschlüsse ohne Abitur und Studium zu ermöglichen. Das stärke das duale System. Man müsse im Sinne von mehr Attraktivität für die Auszubildenden weitere Akzente setzen. In diesem Zusammenhang wurden auch Mindestlohn und flexible Arbeitszeiten angesprochen. Man wolle niemanden ausbeuten, aber die 8-Stunden-Regelung sei im Gastgewerbe so nicht umsetzbar, wandte Michael Mersbäumer ein und plädierte für mehr Flexibilität in den Regelungen des Arbeitszeitgesetzes. Sendker sieht es ähnlich und plädiert für eine Nachjustierung sowohl im Bereich der Gastronomiebetriebe als auch im Bereich der landwirtschaftlichen Betriebe. Die getroffene Regelung sei so nicht praxisgerecht. Er spreche sich ausdrücklich für die Stärkung der Tarifautomomie aus, halte aber die entstandene Dokumentationspflichten für wenig alltagstauglich. Überhaupt sei die Überreglementierung in Deutschland kontraproduktiv und müsse abgebaut werden, gab der Westkirchener Abgeordnete seinen Gesprächspartnern ein klares Signal. An der Gesprächsrunde in Warendorf nahm auch der Ennigerloher Kommunalpolitiker Dirk Aufderheide teil.