Zeit für eine Beschwerde-App in der Drubbelstadt noch nicht reif

Eine Beschwerde-App, über die Nutzer von Smartphones Straßenschäden, Verunreinigungen und ähnliches der Stadt melden können, wird es in Ennigerloh vorerst nicht geben.
Die CDU hatte beantragt, zu prüfen, was dieser Dienst kostet: Um den Service einzurichten, werden einmalig 720 Euro fällig. Die IT-Firma verlange zur Pflege der App jährlich 1000 Euro.
Die Gemeinde Herzebrock-Clarholz hat vor etwa einem Monat eine Beschwerde-App eingerichtet. Über diesen Dienst können Nutzer von Smartphones Straßenschäden, Verunreinigungen und ähnliches der Kommune melden. In Ennigerloh soll es dieses Angebot aber vorerDie Gemeinde Herzebrock-Clarholz hat vor etwa einem Monat eine Beschwerde-App eingerichtet. Über diesen Dienst können Nutzer von Smartphones Straßenschäden, Verunreinigungen und ähnliches der Kommune melden. In Ennigerloh soll es dieses Angebot aber vorer

Die CDU ist der Meinung, dass Beschwerden der Bürger über eine App die Verwaltung nicht nur schneller erreichen, sondern die Probleme auch schneller behoben werden könnten. „Manchmal vergehen Wochen, bis eine Beschwerde ihren Weg zur Verwaltung findet“, meinte Guido Gutsche (CDU). Außerdem könne über eine App auch ein Foto mitgeschickt werden. „Unter der Berücksichtigung der Aspekte Innovation und Servicequalität ist eine Beschwerde-App für Ennigerloh sinnvoll“, sagte Gutsche. Unter anderem habe die Gemeinde Herzebrock-Clarholz vor einem Monat eine Beschwerde-App eingerichtet.

Bei der Diskussion sprachen sich die anderen Fraktionen gegen die Einrichtung einer Beschwerde-App aus. Die bestehenden Möglichkeiten – etwa per Mail oder telefonisch – , Schäden und Ähnliches der Stadt zu melden, reichten aus, hieß es von den Vertretern der SPD, FDP, FWG und GAL. Mit einer E-Mail würden Beschwerden die Verwaltung ebenso schnell erreichen. Außerdem gebe es die Möglichkeit, mit ein paar Klicks über die Internetseite Probleme mitzuteilen.

Jürgen Wagner (SPD) befürchtet, dass mit der App die Zahl der Beschwerden stiege, aber von der Verwaltung nicht schnell genug abgearbeitet werden könnte. Zwar erwecke die Stadt mit der Einrichtung einer Beschwerde-App den Eindruck, modern und fortschrittlich zu sein. „Wir sind aber nicht die Stadt der Beschwerden, wie man dadurch ebenfalls vermuten könnte“, sagte Wagner. Bürgermeister Berthold Lülf ergänzte hierzu, dass etwa vier bis fünf Anregungen beziehungsweise Beschwerden pro Woche an die Stadt geschickt würden.

Oliver Lankes (FWG) fügte an, dass die Kosten für die App nicht sonderlich hoch seien. In Zeiten knapper Kassen und für den Fall, dass Freiwillige Leistungen gekürzt werden müssten, seien die Ausgaben für die App aber nicht zu rechtfertigen.

Letztlich folgte der Ausschuss dem Vorschlag des Bürgermeisters, den Antrag der CDU ein Jahr zurückzustellen und die Erfahrungen anderer Kommunen mit diesem Dienst abzuwarten.