Für CDU ist gymnasiale Oberstufe unrealistisch

Stadtrat liebäugelt mit Gemeinschaftsschule

Bei der Suche nach dem optimalen Schulkonzept für Ennigerloh will der Stadtrat die Option auf Gründung einer Gemeinschaftsschule mit der Nachbargemeinde Beelen nicht aus der Hand geben.

Bürgermeister Berthold Lülf hat von der SPD-FWG-FDP-GAL-Mehrheit des Rates den Auftrag bekommen, weiterhin mit Beelen über Schülertransporte, Räumlichkeiten, Unterrichtspläne und Chancen einer gymnasialen Oberstufe zu sprechen. Nur die CDU sprach sich gegen diesen Auftrag aus.

Für Jürgen Wagner (SPD) geht es darum, für die Ennigerloher Jugend „hochwertige, moderne und chancengerechte Bildungsangebote“ zu schaffen. Vor diesem Hintergrund müsse das Thema Gemeinschaftsschule zumindest geprüft werden. Die CDU schüre schon vor solch einer Prüfung Panik bei Eltern und Lehrern, erklärte Wagner.

„Das Abitur nach 13 Schuljahren in Ennigerloh zu erlangen, wird nur durch eine Gemeinschaftsschule möglich.“ Bernhard Dombrink (FWG) hält das Schulmodell deshalb für „besonders vielversprechend“.

Mit der Gemeinschaftsschule könne Ennigerloh ein umfassendes wohnortnahes Schulangebot schaffen, erklärte Hans-Henner Eisenhuth (FDP). Der Liberale geht davon aus, dass sich die Anne-Frank-Hauptschule mit ihrer heute schon erfolgreichen Arbeitsweise gut in eine Gemeinschaftsschule integrieren lasse.

Bernd Kirsch (GAL) lobte das von der rot-grünen Landesregierung vorangetriebene Modell Gemeinschaftsschule in höchsten Tönen. Daraufhin wurde er von mehreren Seiten an die Absprache erinnert, das Thema Bildungslandschaft in Ennigerloh ideologiefrei zu prüfen.

Die Einrichtung einer gymnasialen Oberstufe in Ennigerloh hält Guido Gutsche (CDU) für unrealistisch. Er setzt sich für einen Verbund aus Real- und Hauptschule in Ennigerloh sowie für ein „qualitativ hochwertiges Gymnasialniveau in erreichbarer Nähe“, sprich: in den Nachbarstädten ein. Gutsche kritisiert die Eile, die der Rat bei der Diskussion über die Gemeinschaftsschule an den Tag lege. Er nehme sich keine Zeit, Alternativen richtig zu beleuchten.

Die Stadt Beckum hat Kritik an den Gemeinschaftsschulplänen der Nachbarstadt geübt. Sie sieht Probleme auf das Kopernikus-Gymnasium in Neubeckum zukommen, wenn Ennigerloher Schüler wegbleiben sollten.